Nacht der trennenden Ferne

von Bruno Ammering
Nacht der trennenden Ferne,
Habt ihr beschenkt uns, beraubt?
Brennen die gleichen Sterne
Dir und mir überm Haupt?
 
Fremd wie am Anger die Blumen
Bleibt, was sich innig ergibt.
Wie deine Lippen verstummen!
Hast du mich Fremden geliebt?
 
Glühender Leiber Klammer
Öffnet im Schlafe sich leicht.
Flüstern in enger Kammer
Nimmer den andern erreicht.
 
Wenn im steigenden Bogen
Stern an Stern uns verhöhnt, -
Ach, von den Sternen betrogen,
Hat uns das Schweigen versöhnt.
 
 
Bruno Ammering