Kaffee ist fertig   Karriere eines Heißgetränks Eine Ausstellung im Clemens Sels Museum Neuss   Ob als Espresso, Caffè latte oder Filterkaffee – Kaffee gehört weltweit zu den beliebtesten Getränken. Der Kaffeestrauch, aus dessen Samen der Kaffee gekocht wird, stammt ursprünglich aus Äthiopien. Über die Vermittlung der Türken gelangte das schwarze Getränk im 17. Jahrhundert nach Europa. Schon bald entstanden hier die ersten Kaffeehäuser, so 1664 in Den Haag und kurz darauf in Amsterdam und Rotterdam. Mit den niederländischen Fernhandelsstädten standen die Orte am Niederrhein in engem wirtschaftlichen Austausch. Daher wurde das neue Getränk schon bald auch hier populär. Um 1700 trank man auch in Neuss zum ersten Mal Kaffee.   Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war Kaffee ein teures Importgut, das aus erlesenem chinesischem Porzellangeschirr getrunken wurde. Doch nur wenige Jahrzehnte später war der muntermachende Kaffee zu einem Volksgetränk geworden, das von allen Bevölkerungsschichten genossen wurde. Die Neusser Töpfer produzierten sogar Kaffeekannen und Milchkännchen für den kleinen Geldbeutel, wie Ausgrabungsfunde zeigen.   Guter Bohnenkaffee blieb bis in die jüngste Zeit teuer. Daher behalf man sich oft mit allerhand Kaffeeersatz, auch wenn der aus Bucheckern oder Eicheln gebraute Aufguß nur entfernt an echten Bohnenkaffee erinnerte. Den Aufguß aus gerösteter Gerste nannte man „Muckefuck“ – eine Verballhornung von „mocca faux“, falscher Kaffee. Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich dann der aus der Wurzel der Zichorie hergestellte Ersatzkaffee durch. Immer schon gab es unterschiedliche Ansichten darüber, wie denn der perfekte Kaffee zu kochen sei. Die Zubereitungsarten des Kaffees sind daher vielfältig. Sie reichen vom türkischen Mokka über den Filterkaffee und den Perkolatorkaffee bis hin zum Espresso.     Kaffee ist fertig – Karriere eines Heißgetränks Noch bis zum 05.02.2023   Clemens Sels Museum - Am Obertor - 41460 Neuss - Tel.: 02131 - 904141 Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags bis 18 Uhr geöffnet.   Weitere Informationen: www.clemens-sels-museum.de