Der Mustertürke
Zum Moslem sprach der Imam: „Sohn,
zerbomb die Welt für Gottes Lohn.
Dem Ungläubigen verführ sein Kind,
weil sie ja eh des Teufels sind.“
Darauf der brave Moslem: „Nein,
son fiesen Möpp will ich nicht sein.
Lieber will ich mich integrier’n,
als durch den Glauben zu vertie’rn.
Ich speise gerne Schweinewurst
Und trinke Pilsken gegen Durst.
Was sind wir bloß Barbaren nur
Gegen der deutschen Leitkultur.“
Voll Ingrimm ward der Imam zornig,
auf seinem Kopfe wuchs es hornig,
noch Pferdefuß und Eselsschwanz,
da ward der böse Düwel ganz.
„Hast du nicht den Koran studiert?
Da steht – ich hab es dir kopiert -:
Du sollst die Weiber unterdrücken,
und nebenher den Giaur zerstücken.
Als Lohn für diese Freveltaten
Gibt es im Himmel Lämmerbraten.
Und Jungfrauen, soviel du kannst!“
Kokett zupft er an seinem Schwanz.
Der brave Muselmann jedoch
Verweigert sich des Imams Joch,
Und spricht: „Ich glaube fast, ich werde Christ,
weil das was Wunderschönes ist.
Da ist man tolerant und lieb,
die rechte Hand läßt man dem Dieb,
man schätzt die Frau und ehrt sie
und ist sie bauchfrei: man begehrt sie.
Auch ißt man alles, außer Wale,
denn die sterben an Japsens Quale.
Nacht für Nacht sauft man sich selig
Und nähert so sich Gott allmählich.
Ja, Christ und teutsch und bieder werden,
das ist der Himmel schon auf Erden.“
Der Imam seufzt: „Auch diesen Toren,
hab ich an Hopf und Malz verloren,
An Toleranz und Biederkeit,
Rechtgläubig- und Gemütlichkeit.
Adieu, du Narr, leb wohle, dann
Versuch ich’s eben nebenan.“
Stets wachsam sei drum, Anatole,
Damit dich nicht der Düwel hole.
Bekenne Dich, o Türke schnell,
Und bleib nicht mufti-kulturell!
Patrick Gurris
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