Zipferlak
Der Zipferlak
am Donnerstag steht stumm und schwarz im Regen. Die Mitternacht hat Frost gebracht. Er kann sich nicht bewegen. Es hat geschneit die ganze Zeit. Nun trägt er weiß ein Nachthemd. Wie eingeseift steht er versteift, weil ihn des Winters Macht hemmt. Doch zieht der Frühling dann ins Land,
bekanntlich grün mit blauem Band, dann niest er wie ein Walroß. Der Mondgreis sticht, das Bergeis bricht, zerspringt sogar das Stahlschloß. Jetzt ist der Zipferlak erlöst, und weil der Bock die Zicke stößt, wird er ganz übermütig. Er stopft den Schlot, versenkt das Boot, macht alle Hunde wütig. Den Unsinn treibt er einen Tag,
dann ist er fort, der Zipferlak. Doch sicher nicht für immer! Kommt er zurück, wird´s schlimmer -. Joachim Klinger
Erstveröffentlichung in den Musenblättern
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