Oft steh ich in der Fremde still

von Hanns Dieter Hüsch

© Paul Maaßen
Oft steh ich in der Fremde still

Oft steh ich in der Fremde still
und spür
wie mich Vergangenes
erdrücken will
und hoff der Himmel
ist kein Kindermund
und nimmt mich auf
nach meiner letzten Stund
ich bin Nomade
lateinisch-evangelisch und zugleich
ein Deserteur
bin flüchtig
undankbar
am Morgen arm am Abend reich
am nächsten Tag verwahrlost
heimatlos und liederlich
ich hatte oft nur mich
ich war nicht immer der
für den mich viele halten

Hanns Dieter Hüsch
 


© Chris Rasche-Hüsch
Veröffentlichung aus "Zugabe" in den Musenblättern mit freundlicher Genehmigung
Das Foto stellte dankenswerterweise Paul Maaßen zur Verfügung.