Superhelden reif für eine Ausstellung im Museum
Das Düsseldorfer NRW-Forum präsentiert die großartige Schau „Superheroes“
Düsseldorf - Sie heißen Superman, Spiderman, Wonder Woman, Batman, Captain America, Hulk, Wonder Woman oder Ant-Man. Die Superheldinnen und Superhelden aus Comicheften, der Film- oder Spielzeugwelt und viele weitere Superheroes auch aus japanischen Manga- und Anime-Geschichten bevölkern seit dem vergangenen Freitag im Museum NRW-Forum am Rheinufer in Düsseldorf auf insgesamt 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Schau „Superheroes“. Die bis zum 11. Mai nächsten Jahres terminierte Schau wartet auf große und kleine Besucher, die vermutlich auf den jeweilig eigenen Superhelden treffen möchten.
Laut Kurator Alain Bieber stehen die aus Comicheften, Spielzeugen, Büchern, Filmen oder Fotos bekannten Superhelden für den „ewigen Kampf zwischen Gut und Böse“. Seit dem in den 1930er Jahren erdachten Superman retten auch alle anderen Superheroes mit ihren übermenschlichen Fähigkeiten seit rund 100 Jahren immer wieder die Menschheit. Ausgestattet sind sie zudem mit einem ausgeprägten moralischen Kompaß und High-Tech-Ausrüstung. Sie verkörpern weiter den Wunsch nach Gerechtigkeit und stehen stellvertretend für die Verteidigung wehrhafter Demokratien, so die Ausstellungsmacher.
Auf leider ziemlich finsteren 1200 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt die Schau über 1600 Exponate und scheut dabei auch nicht, die bekanntesten Widersacher der Superhelden zu präsentieren oder auch Persiflage-Exponate der Helden. Von Batman und seinem Gegenspieler Joker über Manga und Anime bis hin zu Politik und Propaganda: Die Schau im Museum am Düsseldorfer Rheinufer demonstriert in insgesamt elf Themenbereichen die Vielfalt des Genres. Neben zahlreichen Comic-Heften werden Originalzeichnungen, Skulpturen und Action Toys sowie Filmausschnitte, Originalillustrationen, Filmrequisiten (Batman-Maske oder Original-Kostüm von Super-Girl) und Medienkunstinstallationen gezeigt.
Die Superhelden und -heldinnen verkörpern laut Bieber „Wünsche, Träume und Hoffnungen der Menschheit und sind eine kollektive Vision zur Verteidigung der Demokratie.“ Die Figuren sind nicht nur Teil der universellen Popkultur geworden, sondern haben sich auch erfolgreich in unseren Alltag integriert. Auch davon erzählt die Schau anhand von Helden-Uhren, Helden-Kaffeekannen und anderen Gebrauchsgegenständen sowie jeder Menge Spielzeug mit nachbaubaren Szene-Elementen und hunderten von Sammlerfiguren aus privaten Sammlungen.
Besucher der Ausstellung treffen auf lebensgroße Figuren etwa von Bat- oder Spiderman. Ein in Originalgröße nachgebautes, schwarzes Batmobil mit eingebauten Maschinengewehren fasziniert. Dazu ein von der Künstlerin Patricia Waller gehäkelter Supermann, der in Lebensgrößte in eine Wand knallt oder auch ein gehäkelter Spiderman, sich in der Ecke eines der Ausstellungsräume in einem von ihm selbst gewebten Spinnennetz verheddert. Auch Lokale Helden sind zu sehen. Der aus Bayern stammende Tracht-Man geht in München mit Knödelkanone und Maßkrug bewaffnet auf Verbrecherjagd, erklärt Projektmitarbeiterin und Szenografin Dilara Öztürk am Donnerstag.
Kurator Bieber weiß zudem, daß es im Wüstenstaat Kuwait eine „The 99“ betitelte Comicreihe über islamische Superhelden gibt. Die Zahl 99 bezieht sich auf die 99 Namen Allahs. Jeder Name symbolisiert dabei eine Eigenschaft Gottes und eine Tugend wie Stärke, Treue oder Weisheit, die von den verschiedenen Superhelden verkörpert werden. Die Aussteller verweisen zudem darauf, daß die Comic-Heldinnen und -Helden immer auch als Propagandawerkzeuge eingesetzt wurden, um den Patriotismus zu fördern oder auch Feindbilder zu verbreiten.
1941 - mitten im 2. Weltkrieg - schufen die Zeichner und Texter Joe Simon und Jack Kirby mit ihrer Figur Captain America den Prototypen des patriotischen amerikanischen Helden. Sein Kostüm war an die Farben der US-Flagge angelehnt. Auf dem Cover des allerersten Heftes vom März 1941 versetzte Captain America dem mit Hakenkreuzbinde vor ihm stehenden uniformierten deutschen Diktator Adolf Hitler inmitten dessen Nazitruppe einen ihn zu Fall bringenden Kinnhaken. Als riesiges Wandbild prangt diese faszinierende Szene in einem der Ausstellungsräume und scheint den Betrachter in die körperliche Auseinandersetzung einzubeziehen.
Im Museum Feld-Haus im benachbarten Neuss läuft übrigens noch mit Mitte Januar die Ausstellung „Amazing Superbags“. Auch in dieser Schau des zum Clemens-Sels Museum gehörenden Haus geht es um Superhelden im Comic-Kosmos und speziell um Figuren wie Spider-Man, Ant-Man oder Black Widow, die von Insekten inspiriert wurden und zu den beliebtesten Superhelden aller Zeiten wurden. In dieser Schau werden rund 120 Exponate präsentiert.
Die Ausstellung in Düsseldorf ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags bis 21 Uhr geöffnet.
NRW-Forum - Ehrenhof 2 - 40479 Düsseldorf - Tel.: 0211 - 566-42-500
Informationen: www.nrw-forum.de
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