Klavierfestival Ruhr 2025
Intendantin Katrin Zagrosek stellte das Programm vor
Das Klavier lebt, jedenfalls zwischen dem 10. Mai und dem 16. Juli beim seinem Festival an der Ruhr, dem weltgrößten dieser Art. 65 Konzerte, mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler werden Musikfreunde in 17 Städten auf 25 Konzertpodien erleben können. Es ist das 2. Festival unter der Intendanz von Katrin Zagrosek. Zur Eröffnung am 10. Mai in der Philharmonie Essen wird es eine „Schubertiade“ geben mit dem Forellenquintett und Liedern von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und Vaughan Williams. Alice Sara Ott wird gemeinsam mit Benjamin Appl, Thomas Reif, Sao Soulez Lariviere, Sebastian Kling und Wies de Boevé musizieren. Und die Creme der internationalen Klavierszene, darunter Khatia Buniatishvili, Helene Grimaud, Kit Armstrong, Daniil Trifonov, Elisabeth Leonskaja, Kirill Gerstein, Vikingur Olafsson, Martha Argerich, Sir Andras Schiff, Pierre-Laurent Aimard, Igor Levit, kommen und spielen zwischen Duisburg, Dortmund, Unna und Wuppertal. Als Porträtkünstler werden mit Solo- und Kammerkonzerten der „Musik-Entdecker“ Marc-Andre Hamelin und Evgeny Kissin vorgestellt. Das politische Engagement des ursprünglich russischen Juden Kissin für die Ukraine ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, daß Musik heutzutage nicht ausschließlich im Elfenbeinturm spielt!
Einen der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts werden Pierre-Laurent Aimard und Tamara Stefanovich vorstellen, u.a. die „Visions de l‘Amen“ des gläubigen Katholiken, leider nicht die „Oiseaux exotiques“ des Ornithologen Olivier Messiaen.
Auch im diesem Jahr präsentiert sich das Klavierfestival Ruhr als kulturelles Projekt des Ruhrgebietes mit örtlichem Bildungengagement wie der Little Piano School oder der Stadtteil-Arbeit in Duisburg Marxloh. Mit diesen Aktivitäten werden Sponsoren gewonnen. Das Festival will hochklassige Musik allen Menschen der Region zukommen lassen, unabhängig von Alter, kultureller und sozialer Herkunft. Vor allem möchte es auch Neugier wecken für solche, die mit Klaviermusik bisher noch gar nicht in Berührung gekommen sind. In diesem Jahr will der international bekannte und angesehene Kirill Gerstein bei seinem Konzert zusammen mit einer Klasse der Duisburger Grundschule Sandstraße auftreten (Neue Aula der Folkwang-Hochschule Essen-Werden, 06.25). Dazu wird auf seine Einladung hin auch das Gurdjieff Ensemble aus Armenien kommen.
Die im letzten Jahr neu eingerichtete Reihe Klavier und Elektronik wird in der Heilig Kreuzkirche Gelsenkirchen fortgeführt. Als neue Spielstätte für die Reihe „Jazz und Elektronik“ dienen die ehrwürdigen alten Gewölbe des Zentrums für internationale Lichtkunst in Unna.
Wie schon immer werden auch unter dem Programm-Schwerpunkt „Youngstars“ junge Pianisten vorgestellt. In diesem Jahr werden sie in der stimmungsvollen Dortmunder Zeche Zollern auftreten. Jazz wird zu hören sein in acht Konzerten mit Jazzpianisten wie u.a. Hiromi, Michael Wollny und Emmet Cohen.
Am 11. Juli 2925 kommt Igor Levit nach Wuppertal, mit Franz Schuberts Sonate Nr. 21, Robert Schumanns Nachtstücken op. 23 und der Sonate Nr. 3 h-Moll von Frederic Chopin op. 88. Chopin habe er lange nicht gespielt, schreibt er im Programm, habe ihn jetzt sozusagen wieder entdeckt und freue sich auf sein Festival-Publikum, welches er mit diesem hochromantischen Programm wieder verzaubern wird. Rund 20mal ist er inzwischen beim Klavierfestival aufgetreten, auch mehrfach in Wuppertal, zuletzt im Okt. 2024, da allerdings mit RTL und VOX.
Auch das Abschlußkonzert „der besten Klavierparty überhaupt“ (Levit) am 16. Juli findet in der dann ihr 125jähriges Jubiläum feiernden, prächtigen Historischen Stadthalle auf dem Johannisberg statt. Alexandre Kantorow spielt mit Renaud Capucon, Lawrence Power und Victor Julien-Laferrière die Klavierquartette 1+2 von Johannes Brahms. So endet das Klavierfestival Ruhr 2025 wie es begonnen hat: grandios kammermusikalisch. Der gesamte Konzertkalender ist hier zu finden und wird allen Musikfreunden und allen Interessenten empfohlen
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