Die NRW-Kulturministerin rechnet mit der Eröffnung
des Deutschen Fotoinstituts in Düsseldorf für 2031
Beratende Gründungskommission nennt 37 feste Mitarbeiter als Mindestzahl
Bund und Land geben zusammen 86 Millionen Euro
Düsseldorf - Die nordrhein-westfälische Kulturministerin Ina Brandes (CDU) rechnet damit, daß das zukünftige Deutsche Fotoinstitut (DFI) mit Sitz in der NRW-Landeshauptstadt seine Eröffnung im Jahr 2031 haben wird. Wie Brandes bei der Vorlage des Abschlußberichts der beratenden Gründungskommission für das DFI sagte, haben sich der Bund und das Land NRW verpflichtet, jeweils 43 Millionen Euro für die Errichtung des Instituts zur Verfügung zu stellen. Man werde insgesamt 86 Millionen Euro „als Budget für die Baukosten ansetzen und damit bauen“, so die Ministerin.
Noch ist allerdings unklar, ob es ein Neubau sein muß, oder ob das DFI in ein bestehendes Gebäude in der Düsseldorfer Innenstadt ziehen kann. Brandes erklärte weiter, sie sei dafür, daß das Institut noch im kommenden Jahr einen vorübergehenden Standort anmietet. Bis Ende 2028, so die nordrhein-westfälische Kulturministerin, sollten die entscheidbaren Planungen abgeschlossen sein. „Danach kann dann bis 2031 gebaut und eröffnet werden“, so Brandes. Der Ort, die Finanzierung des laufenden Betriebs des Deutschen Fotoinstituts sowie die Personalfrage der Gründungs-Direktion sind aktuell noch nicht geklärt.
Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte bei der Pressekonferenz, die Stadt werde „alles daran setzen, das Projekt zu unterstützen“. Das Deutsche Fotoinstitut sei „nicht nur ein Gewinn für den Erhalt und die Zukunft des fotografischen Erbes in Deutschland, sondern auch eins großer Impuls für Düsseldorf als Ort der Kunst, Wissenschaft und Innovation“ so Keller. Die hochkarätig besetzte Gründungskommission für das Deutsche Fotoinstitut hatte in gut anderthalb Jahren ein Konzept für dessen Aufgaben erarbeitet und am Montag vorgestellt.
Zentrale Aufgaben des DFI sind danach „Archivierung und Sicherung, Forschung, Digitalisierung und Vermittlung in nationalem Verbund und internationalem Austausch“, sagt die Direktorin der Kunstsammlung NRW, Susanne Gaensheimer als Mitglied der siebenköpfigen Kommission. Das Institut wolle zur Bewahrung, Erforschung und Vermittlung des nationalen Kulturerbes der Fotografie beitragen und dabei „nicht in Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen“ treten. Der Bericht hat laut Kommission keine Beschlüsse, sondern nur Empfehlungen gefaßt.
Zum Beispiel könne es einen Notfall-Fonds für das DFI geben, mit dem vom Verlust oder Zerfall bedrohte fotografische Arbeiten gerettet werden könnten. Auch von einem Nationalen Förderfonds für Einrichtungen und Fotografen ist in dem Kommissionsbericht die Rede. Weitere Punkte sind unter anderem eine stärkere finanzielle Förderung für die Restaurierung fotografischen Materials sowie Kooperationen mit der deutschen Medienindustrie.
Inka Schube, Kuratorin am Sprengel-Museum in Hannover betonte, die Kommission habe sich zudem gegen eine aktuelle Sammlungstätigkeit des DFI ausgesprochen. Der Düsseldorfer Fotograf Moritz Wegwerth wies allerdings darauf hin, daß sich die Kommission für eine Dauerausstellung im DFI „zur Materialität der Fotografie“ bekannt habe. Als Kommissionsmitglied mahnte Wegwerth zudem, die Fotografie sei durch die neuen Medien und die Künstliche Intelligenz als bislang gültiges „kulturelles Gedächtnis der Geschichte gefährdet.“
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