In meinem Alter
In meinem Alter
bin ich ein Rabe,
kein munterer Falter
mit Frohsinnsgehabe.
Ich sitze und ächze
in knisternden Kissen.
Ich starre und lechze
nach herzhaften Bissen.
Gefährten? Nein, keine!
Wer wird mich vermissen?
Nur steife Beine
und schlechtes Gewissen.
Ich flüchte im Regen.
Ich liebe es trocken.
Nur nicht bewegen!
Verweilen und hocken.
In meinem Alter
wird nichts mehr genossen
Am Bahnhof der Schalter
ist lange geschlossen.
Doch fahren die Züge.
Man hört sie rangieren.
Auch diese Lüge
wird letztlich verlieren.
Ich sähe gern Sterne,
das schöne Gefunkel.
Doch Nähe und Ferne
sind gleichmäßig dunkel.
Joachim Klinger
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