Viele Museen in NRW entdecken wieder
Advent und Weihnachten
Die Ausstellungen zeigen aktuelle Krippenkunst, historische Krippen, Adventsbräuche, die frühere Winterzeit zum Weihnachtsfest
sowie die Geburt Christi auf Ikonen
Zahlreiche Museen in Nordrhein-Westfalen haben auch in diesem Jahr wieder adventliche oder weihnachtliche Ausstellungen, die in den kommenden Tagen und Wochen an den Start gehen. Dabei ist das Spektrum der meist bis ins nächste Jahr terminierten Schauen vielfältig. Einige Museen widmen sich der zeitgenössischen Krippenkunst, andere präsentieren historische Krippen, Bräuche in den Adventswochen, und wieder andere haben die frühere Winterzeit in den Tagen vor Weihnachten als Thema oder auch die Darstellung der Geburt Christi auf Ikonen.
In Coesfeld zeigt das örtliche Puppen- und Spielzeugmuseum noch bis zum 30. November die Ausstellung „Macht-Spiele“. Die Schau handelt von der NS-Zeit im Kinderzimmer. Krieg und die Ideologie der Nationalsozialisten machten auch vor den Kinderstuben in Deutschland nicht Halt, so die Ausstellungsmacher. Oft fanden sich auch die Wehrmacht im Miniaturformat, Kriegstechnik in Miniatur oder auch subtile Formen von Rassismus und Antisemitismus im zu Weihnachten unter dem Baum liegenden Spielzeug für die Kleinen und Kleinsten.
Am (kommenden) Samstag (8.11.) startet im Museum Religio in Telgte die diesjährige Krippen-Ausstellung des Westfälischen Museums für Religiöse Kultur.
Zur inzwischen 85. Ausgabe der bis zum 25. Januar nächsten Jahres terminierten Schau haben zum Motto „Hoffnung“ rund 100 Künstlerinnen und Künstler zeitgenössische Krippendarstellungen eingereicht. „Es geht nicht nur um das Ereignis der Geburt Christi vor 2025 Jahren, sondern um die Botschaft für die Gegenwart und die Zukunft“, so Museumsleiterin Anja Schöne. Zudem sind auch traditionelle sowie internationale Krippen in Telgte zu sehen. Letztere haben laut Schöne alle „die Szene von Maria und Josef auf der Flucht nach Ägypten“ zum Thema. Ein weiteres Highlight ist eine Marionetten-Krippe, die sich im Besitz der Landesgemeinschaft der Krippenfreunde von Rheinland und Westfalen befindet.
Unter dem Titel „Wundervolle Weihnachtszeit - Nikolaus und die Geburt Christi auf Ikonen“ startet am (kommenden) Samstag im Ikonenmuseum in Recklinghausen eine Schau mit insgesamt 40 Exponaten. Sie schaut nach Museumsangaben auf die „Wiedergabe der Weihnachtsgeschichte in der Ikonenmalerei.“ Neben der Geburt Christi sind die Hirten auf dem Felde, ihre Tiere, die heiligen drei Könige, der Stern von Bethlehem und Engel zu sehen. Die bis zum 11. Januar 2026 terminierte Ausstellung zeigt Kunstwerke aus Griechenland, vom Balkan, aus Russland, Kleinasien und Äthiopien, die zeitlich vom 11. bis ins 20. Jahrhundert reichen.
Am 11. November beginnt im Stadtmuseum Köln eine advent- und weihnachtliche Familienausstellung. Der Titel der bis zum 22. März nächsten Jahres laufenden Schau lautet: „Köln an einem Wintertag ....“ Sie will dazu einladen, den Winter in der Domstadt neu zu entdecken. Vier Themenbereiche führen durch Geschichte und Gegenwart, so eine der Kuratorinnen: Von eisiger Kälte über funkelnde Lichter und Feste in der dunklen Jahreszeit bis hin zu Wintersport, Spiel und geselligem Miteinander im winterlichen Köln. Die Besucherinnen und Besucher können sich freuen auf einen zugefrorenen Rhein, auf Eisgang und Kälterekord oder auf „Kohlenklau“ der Kinder in den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Natürlich dürfen ein warmer Muff, die eiserne Wärmflasche, Schneekugeln, Tisch-Eis-Curling oder Plätzchenduft in der Ausstellung nicht fehlen.
Vom 15. November bis zum 20. Dezember finden die Bochumer Krippentage im Museum des Stadtteils Dahlhausen statt. Über 250 international gesammelte Krippen aus über 60 Länder hat Museumsgründer Manfred Lipienski mit seinem Verein zusammengetragen. Die wohl schönste und außergewöhnlichste steht im Schatten des Fördergerüstes der Kleinzeche St. Matthias-Erbstollen. Da hängt Maria die Wäsche auf, Josef wiegt das Jesuskind auf seinen Knien und neugierige Kinder sowie eine „Bergmannskuh“ (Ziege) schauen dem familiären Treiben zu. Die drei Weisen aus dem Morgenland kommen als hohe Bergbeamte in Gestalt bekannter Politiker. Der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl ist dabei, der ehemalige Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm sowie der frühere Finanzminister Theo Waigel.
Bis zum 21. November gibt es im Stadtmuseum in Münster in Westfalen die prachtvolle neapolitanische Krippe zu bewundern. Die über 250 Jahre alten Figuren sind aufwändig gekleidet und in mehreren Szenen aufgestellt. Neben der Anbetung Christi sorgen unter anderem ein Wirtshaus sowie ein Marktstand für lebhaftes Treiben rund um die Krippe. Erstmals ausgestellt ist ein 45 Zentimeter hoher Elefant aus bemaltem Gips, der um das Jahr 1920 herum in einer Münsteraner Gipsformerei gefertigt wurde. Die übrigen Krippenfiguren sind aus Terrakotta gefertigt. Ergänzend wird die Johanneswiege aus dem Jahr 1630 gezeigt, die im Armenhaus Elisabeth zur Aa stand.
Vom 5. bis zum 7. Dezember lohnt zum diesjährigen Advent ein Ausflug in das Detmolder Freilichtmuseum. Drei Tage lang geht es im „Museums-Advent“ darum, wie die Menschen vor 100 Jahren Weihnachten gefeiert haben. Die historischen Häuser des Freilichtmuseums sind dann festlich eingerichtet und mit vielen Lichtern stimmungsvoll geschmückt. An den Ständen gibt es Waren der Kunsthandwerker und der Bäckerei zu bestaunen, probieren und kaufen. Musik gibt es, Märchenerzähler, Puppenspiel, Posaunenchor und Handwerksvorführungen und ein umfangreiches Programm zum Mitmachen für kleine und große Besucher.
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