Karl Kunz: Fantastische Körper
Ausstellung im Zentrum für verfolgte Künste
27.11.25–8.2.26
Die Figuren in den Gemälden des deutschen Malers Karl Kunz (1905–1971) sprengen die Grenzen der menschlichen Anatomie, finden sich in unwirklichen, traumartigen Szenerien wieder und lösen sich bis zur Abstraktion in Farbflächen auf. Kunz‘ lebendige, bunte, überbordende Körperwelten sind stark vom Surrealismus beeinflußt, zeugen aber auch von seinem Interesse für zeitgenössische Künstler wie Pablo Picasso, Oskar Schlemmer und Max Ernst.
Die Karriere des jungen Malers wurde harsch vom Terrorregime der Nationalsozialisten unterbrochen, als er 1933 seinen Posten an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle verlassen mußte. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs konnte er nicht öffentlich ausstellen und führte seine Kunst im Verborgenen aus. Trotzdem entwickelte Kunz sich zu einem der innovativsten deutschen Figurenmaler der Nachkriegszeit. Obwohl er 1946 an der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden teilnahm und 1954 auf der Biennale in Venedig ausstellte, ist er nur lose im Kanon verankert. So ist Kunz heute eine echte Wiederentdeckung.
Die Ausstellung „Fantastische Körper“ zeigt die Originalität und Innovationskraft von Kunz' Malerei am Beispiel seiner Figurendarstellungen. Sie beschäftigt sich mit seinem Frühwerk, erkundet kunsthistorische Referenzen und die spannungsvollen Beziehungsgeflechte auf seinen Leinwänden. Sie zeigt seine fantastischen Figuren, denen Eros und Vergänglichkeit gleichermaßen eingeschrieben sind, im Raum zwischen Realität und Unbewußtem und am Rande der Ungegenständlichkeit.
Die Ausstellung ist bis zum 8. Februar 2026 zu sehen. Für dieses Datum laden wir herzlich zur Finissage und einem Vortrag von Dr. Torsten Schneider, Leuphana Universität Lüneburg, mit dem Titel „Dem Sterbenden, der glücklich sein will, dem Unglücklichen, der leben will. Körper in der Kunst von Karl Kunz“ ein.
Die Ausstellung wird von der Gerd-Kaimer-Bürgerstiftung Solingen und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
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