Tuschzeichnungen zur Chinesischen Oper

Ab morgen im Düsseldorfer Theatermuseum

von Andreas Rehnolt

Zhu Zhengeng - Chinese Opera Figure
Theatermuseum zeigt Tuschzeichnungen
zur chinesischen Oper
 
Düsseldorf - Als europaweit einzige Station präsentiert das Theatermuseum in Düsseldorf ab morgen eine Ausstellung mit Tusch-Zeichnungen zur chinesischen Oper. Die sehr farbenfrohe Schau mit insgesamt 63 teils älteren, teils neuen Zeichnungen wird ergänzt durch dekorative Masken, bemalte Reispapier-Lampen aus dem chinesischen Theater, vergrößerte Schatten-Theater-Figuren und riesige gemalte Plakate mit Szenen aus der traditionellen chinesischen Oper. Der Titel der bis zum 31. Mai laufenden Schau lautet "Play Ink und Ink Play". Die gezeigten Exponate stammen laut Museumsdirektor Winrich Meiszies vom Liu Haisu Kunst-Museum im chinesischen Shanghai.
 
Der chinesische Titel "Xi Mo & Mo Xi" der Schau lehnt sich eng an die Bedeutung des Wortes "Xi" an, das sowohl "Verspieltheit" wie auch "traditionelle Oper" bedeutet, erklärte der Verwaltungsdirektor des Liu Haisu Kunst-Museums, Tang Huafeng bei der Vorbesichtigung der Ausstellung, die gerade erst aus Taiwan zurückgekehrt ist. Die chinesische Oper als alte, sehr volkstümliche Kunstform wurde über Jahrhunderte hin ausschließlich über Drucke und Illustrationen verbreitet, so Meiszies. Nie aber sei die Oper Gegenstand der Tuschzeichnung gewesen. "Die war ein akademisches Genre und stand im Gegensatz zum volkstümlichen Theater", so der Museumsleiter. Erst der Maler und Kunsterzieher Liu Haisu habe dann in den 20'er und 30'er Jahren des letzten Jahrhunderts mit diesem Tabu gebrochen und Oper und Tuschzeichnungen zusammengeführt.

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Die Ausstellung ist der Start für einen Austausch der beiden Museen in Düsseldorf und Shanghai. Das Theatermuseum der NRW-Landeshauptstadt wird sich im kommenden Jahr auf der Weltausstellung Expo in der chinesischen Metropole präsentieren, so Meiszies. Liu Haisu war übrigens schon in den 30'er Jahren in Westeuropa und arbeitete unter anderem in Paris, in Köln und in Düsseldorf. "Er hat damit schon vor über 70 Jahren mit dem kulturellen Austausch zwischen Shanghai und Düsseldorf begonnen", meinte Tang Huafeng am Freitag. Insgesamt zeigt das Museum Opern-Tuschzeichnungen von zehn Malern.
 
Die Tuschzeichnungen zur Oper eröffnen den modernen chinesischen Malern nach den Worten von Huafeng auf der einen Seite durch die besondere Ausdruckskraft und formale Schönheit einen schöpferischen Freiraum. Auf der anderen Seite steigere die Ausdrucksfähigkieit der Tuschmalerei und ihre teils impressionischen Ausdrucksformen die Bedeutung der Oper als Gegenstand der Malerei.
 
Das Theatermuseum ist dienstags bis sonntags von 13.00 bis 20.30 Uhr geöffnet.
Internet: www.duesseldorf.de/theatermuseum

Redaktion: Frank Becker