Zur Weihnachtszeit

von Joachim Klinger

Foto © Uwe Kunze / pixelio

Zur Weihnachtszeit
 
Zur Weihnachtszeit fahr ich auf’s Land,
in eine schöne Landschaft.
Die Leute schütteln mir die Hand,
als wäre ich Verwandtschaft.
 
Im Dorfkrug hängt ein grüner Kranz
mit Kerzen und mit Bändern.
Ich krieg’ ein Stückchen Weihnachtsgans
und danke meinen Spendern.
 
Der Pfarrer lädt mich später ein
zu Apfelsaft und Torte.
Am Abend gibt es roten Wein
und kaum noch fromme Worte.
 
Wenn’s dämmert, geh ich in den Wald
ein Tannenbäumchen holen,
auch Brennholz, denn es wird recht kalt.
Hier spart man gern an Kohlen.
 
Freund Herbert wartet mit dem Punsch.
Nun wird es ganz gemütlich.
Ich kenne seinen Weihnachtswunsch:
Es liebt es eher südlich.
 
So holen wird das Grammophon
und spielen Südsee-Lieder.
Die meisten Texte kann ich schon.
Man singt sie immer wieder.
 
Das Schönste ist in dieser Zeit:
Wir rücken eng zusammen,
von Herzen froh und wie befreit
im Schein der Kerzenflammen.
 
Der letzte Funke ist versprüht,
das Glas ist ausgetrunken.
Die Bilder bleiben im Gemüt,
erinnerungsversunken.
 
Wir treten langsam vor das Haus.
Am Himmel Sternenketten!
Dann löschen wir die Lichter aus
und gehen in die Betten.
 
 
Joachim Klinger