Musenblätter - Das unabhängige Kulturmagazin

Körpersprache

Meine Freunde sagen schon manchmal, ich wäre was für den Analytiker, denn ich hätte den Vollendungszwang! Das wäre also: Wenn man sich die Hände waschen möchte, dann würde man nach der linken Hand gleich mit dem rechten Fuß anfangen! Also, das habe ich eigentlich noch nie gehabt ungelogen! Oder ich hab’s schon wieder vergessen! Als Ansager hat man es manchmal gar nicht so leicht. Nämlich all die Wünsche unterzubringen. Und vor allen Dingen auch die Namen der spanischen oder französischen Texter oder Übersetzer oder Promoter oder Beleuchter und so weiter richtig auszusprechen. Und oft weiß ich zum Beispiel nicht, welchen Text ich bei unserer nächsten Preisträgerin voranstellen soll. Das Programm heißt: Geld macht geil. Also soll ich jetzt übers Geld sprechen oder... öh... Das vorige Programm hieß: Heute wollen wir mal über das Allerheiligste sprechen. Über Gott und die Halbwelt. Denn der Deutsche weiß doch jetzt, wie’s geht. Aber ja! Frau Berger ruft, und der deutsche Bergsteiger kommt, Aber ja! jeder feuert den anderen mit heißen Worten an, bis alle völlig von Sinnen sind. Fetzig! Fetzig! Auf dem Kuschelkissen! Der Werkstatt-Casanova ist out! Früher noch auf dem Küchentisch oder in der Dusche. Jawoll! Die deutschen Mädels stehen auf knackige Pos. Wie macht man das? Wie kriegt man den? Hallo! Tragen Sie einen Tigerzahn am Lederband? Wenn man sich so was um den Hals hängt, hat man Biß! Sie haben es dann mit einem Jägertvpen zu tun. Na bitte. Deutsche Männer werden immer besser, Wir wissen jetzt, wie es geht. Und verraten Sie sich nicht mit den Händen. Hände im Nacken - dann sind Sie locker und offen. Gekreuzte Beine schützen den Intimbereich. Und den Daumen am Gürtel - olala -, das ist die klassische Pose für aggressive Sexualität. Eine Hand massiert die andere. Gott sei Dank habe ich ja große Ohren und abstehende dazu. Das ist sehr wertvoll. Wegen dem Faustdicken, was man dahinter hat. Verdammich! Wo ist eigentlich meine herausfordernd vorgereckte Hüfte heute? Ohne herausfordernd vorgereckte Hüfte geht es nicht. Und die geöffneten Lippen erst. Hallo! Heute möchte ich eine geöffnete Lippe riskieren. Ja, wir wissen, wie es geht! Es gibt den kleinen knackigen Po, den birnenförmigen Po, den knochigen Po, den flachen Po und den runden Po. RTL hat sie alle zusammen oder auch nicht, Hände auf den Schoß, Beine in die Hand, sagt man ja auch. Hände in den Schoß, das sind die Faulpelze. Hände runter vom Schoß - Heißa! Nimm mich doch mal in den Arm! Wenn nicht - dann nimm mich wenigstens mal auf den Arm! Dreh nicht immer deinen Hals nach innen! Denn das heißt: Laß mich in Ruh'! Wo ist denn jetzt mein Becken hingekommen? Es war doch eben noch da! Mein Becken, das ich doch vorschieben sollte. Bei gespreizten Beinen! Also, wenn man sich nicht alles aufschreibt! Viele Ringe an der Hand heißt: Er hat überall die Finger drin! Ach, ist das eindeutig! Bekennen Sie sich zu Ihrer Glatze? Die Glatze soll das Ebenbild vom Ende Ihres Vervielfältigungsapparates sein, wenn der aufrecht durchs Leben geht. Das ist wahrlich hübsch umschrieben. Oder durchs Zimmer geht, kann man auch sagen. Denn das Leben ist ein bißchen lang. Und wenn dann noch das Parfum oder überhaupt die Düfte stimmen, dann wächst doch die Nation am Wochenende erst recht zusammen. Lustvoll und konfliktfrei! Aber ob das alles und jeden so glücklich macht? Darüber muß ich erst noch mal schlafen!

Veröffentlichung aus "Es kommt immer was dazwischen" in den Musenblättern mit freundlicher Genehmigung