Peter Brötzmann: Arbeiten 1959 - 2010

Ab 9. April in der Galerie Nacke, Wuppertal

von Susanne Buckesfeld

Peter Brötzmann - Foto © Tobias Titz (Melbourne)
Peter Brötzmann
Arbeiten 1959 - 2010
 
 
Anläßlich seines 70. Geburtstag präsentiert die Galerie Epikur das Werk eines Künstlers, der vielen Wuppertalern als einer der wichtigsten deutschen Vertreter des Free Jazz bekannt ist: Peter Brötzmann. Der Saxofonist, der in den 1960er Jahren seinen internationalen Durchbruch hatte und seitdem weltweit Konzerte gibt, zeigte damals bereits auf Ausstellungen in Nimwegen, in Bremen und in West-Berlin erstmals auch sein künstlerisches Werk. Schon als Jugendlicher hatte Brötzmann gemalt und mit Collagen experimentiert, bevor er als 18jähriger mit dem Studium des Grafik-Designs an der Werkkunstschule Wuppertal begann. Auch als er den Entschluß faßte, sich in erster Linie der Musik zu widmen und die Ausstellungstätigkeit einzustellen, gab er die bildende Kunst nie ganz auf. Im Rückblick auf fünf Jahrzehnte künstlerischen Schaffens zeigt sich nun ein überaus stringentes Werk, das einen überraschend ruhigen, teils sogar meditativen Gegenpol zur explosiven Ausdrucksweise des Free Jazz bildet. Tatsächlich entstanden die zahlreichen abstrakten Landschaften, Materialbilder, Objektkästen, Aquarelle und Holzschnitte in der Abgeschiedenheit des Wuppertaler Ateliers, das Refugium und Sammelstätte, Ort der Muße und der kreativen Experimente zugleich ist.


Wolke und Knochen, 2007, Gummi Kreide Pappe, 21 x 25 cm
Nur die frühen Arbeiten weisen deutliche Parallelen zu den musikalischen Bestrebungen Peter Brötzmanns auf, etwa indem informell anmutenden Kompositionen die Sprengkraft der Klangkaskaden des Free Jazz eignet. Harte Kontraste, die Schwere und Düsternis der verwendeten Materialien, dräuende Landschaften und Bilder des Untergangs mögen zwar die rohe emotionale Kraft der Musik Peter Brötzmanns widerspiegeln. Doch handelt es sich bei den Bildwerken um einen völlig eigenständigen künstlerischen Komplex, der manch unbekannte Seite des Jazz-Musikers offenbart. In den letzten Jahren gab es wenige Retrospektiven in Chicago, USA, in Ystad, Schweden, sowie 2005 zusammen mit Han Bennink in der Galerie der Stadt Remscheid, als Peter Brötzmann den Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal verliehen bekam. Nun zum ersten Mal in seiner Wahl-Heimat bietet die Ausstellung einen Überblick über die künstlerische Entwicklung, die sich größtenteils im Verborgenen vollzog, von den Anfängen in den späten 1950er Jahren bis in die Gegenwart. Dabei zeigt sich, dass Peter Brötzmann auch im bildenden Schaffen bis heute nichts von seiner künstlerischen Konsequenz eingebüßt hat.
 
Die Ausstellung dauert vom 9. April bis zum 18. Juni 2011
 
Galerie Nacke - Friedrich-Ebert-Straße 152a - 42117 Wuppertal
Telefon 0202 4 26 52 62 - Fax 0202 8 31 67 - Mobil 0171 32 35 238
 
Öffnungszeiten: Di - Fr 14-19 Uhr, Sa 13-18 Uhr und nach Vereinbarung
 
Zur Eröffnung unserer Ausstellung am 8. April 2011, in der Zeit von 19.30 bis 21.00 Uhr, laden wir Sie und Ihre Freunde anläßlich des 70. Geburtstags des Künstlers herzlich ein.
Einführung: Susanne Buckesfeld M.A.
Anmeldung zur Vernissage: info@galerie-epikur.de oder Telefon 0202 - 42 65 262
 
Weitere Termine:
Künstlergespräch mit Peter Brötzmann und Führung durch die Ausstellung, Moderation Susanne Buckesfeld M.A. am 6. Mai um 19.30 Uhr
Finissage am 17. 6. 2011 in der Museumsnacht
Führung durch die Ausstellung mit Nina Hartgenbusch M.A. und Peter Brötzmann,
ab 22.30 Uhr Solo-Konzert mit Conny Bauer
 
Zur Ausstellung erscheint der Katalog:

Lazy Afternoon, Holzschnitt (Vorzugsausgabe A)
Brötzmann - Arbeiten 1959 - 2010, 100 Seiten, Hardcover, mit zahlreichen Farbabb., ISBN 978-3-925489-90-7, zum Preis von 32. – Euro
auch als Vorzugsausgaben (Version A + B) jeweils mit einem eingelegten
Holzschnitt auf Zerkall Bütten. Auflage je 30 Exemplare, signiert, nummeriert und datiert, zum Preis von 125. – Euro

Vorzugsausgabe A
Lazy Afternoon, Platte 25 x 18,5 cm,
Papier 29,5 x 21 cm
 
Vorzugsausgabe B
Black Forest (Slovenia), Platte 19 x 12,4 cm,
Papier 29,5 x 21 cm

Weitere Informationen: www.peterbroetzmann.com  und  www.galerie-epikur.de